Abteilung Kanu
vom TSV-Friedrichshafen-Fischbach
 

Chronik des TSV Fischbach Abt. Kanu


Im Mai 1953 wurde die Kanu-Abteilung von Mitgliedern aus verschiedenen Abteilungen des TSV-Fischbach und Interessenten des Kanusports gegründet. In dieser neu geschaffenen Abteilung sollten nur Kanu-Wanderfahrten auf Seen und Flüssen, aber kein Rennsport betrieben werden, da dies bereits bei den beiden Nachbarvereinen VFB und WSF betrieben wurde.

Die alte Turnhalle der Turnabteilung auf dem Fildenplatz diente als Bootslager bis der Stadtrat 1965 beschloss, den Fildenplatz umzugestalten. Dies bedeutete den Abbruch der 1932/33 errichteten Turnhalle.

Eine unterhalb der Villa Tannenhag, heutige Sonderschule, im zweiten Weltkrieg errichteten Baracke des Gefangenenlagers, die später als Geflügelfarm diente, wurde unter großer Mühe zum neuen Bootslager umgebaut.

Durch den Bau des Ufersammlers 1973 musste auch dieses Bootslager wieder weichen und einer Pumpstation Platz machen. Das abgebrochene Bootshaus wurde in der alten Kläranlage gelagert und 1975 Opfer eines Funken.

In den Jahren 1973 bis 1976 sank die Mitgliederzahl von über dreißig bis auf sechs. Dies führte im Hauptverein zu Überlegungen, die Kanu-Abteilung aufzulösen, da kein Leistungssport betrieben würde! Nur mit knapper Mehrheit konnte die Auflösung verhindert werden.

Walter Hägele stellte an die Firma Dornier ein Gesuch, auf dem Grundstück Parzelle 164 (am alten Manzeller Campingplatz) eine Holzhütte als Bootshaus erstellen zu dürfen.

Am 29.05.1974 kam die Genehmigung der Firma Dornier, das Gelände für den Kanusport ohne Pachtzins nutzen zu dürfen. 

In dem Schreiben der Fa. Dornier heißt es: Die Firma Dornier gibt die Zusage, in jederzeit widerruflicher Weise die Genehmigung zur Erstellung einer Holzbaracke. In dem Schreiben der Fa. Dornier heißt es: Die Firma Dornier gibt die Zusage, in jederzeit widerruflicher Weise die Genehmigung zur Erstellung einer Holzbaracke. Von der Entrichtung eines Pachtzinses nehmen wir entgegenkommenderweise Abstand.

Am 19.08.1974 wurde die naturschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung für die Errichtung einer Baracke zum Unterbringen von Booten erteilt.

Die Baugenehmigung wurde am 15.12.1975 von der Stadt Friedrichshafen erteilt.



Am 7./8. Juli 1990 beging der Bodensee-Kanu-Ring in Überlingen das 40jährige Bestehen.

Seit 1990 hat die Kanu-Abteilung 3 neue geprüfte Übungsleiter mit der Lizenz des WLSB (Württembergischer Landessportbund). Es sind dies: Oliver Hörger, Thomas Janitschek und Walter Teubert.

Seit 1991 besteht im Winterhalbjahr eine Trainingsmöglichkeit im Friedrichshafener Hallenbad.

Die Vorstandschaft wird 1991 erweitert um den Jugendwart, Oliver Hörger und den Wildwasserwart, Walter Teubert.

Bei der Jahreshauptversammlung 1992 wurde beschlossen, auch passive Mitglieder aufzunehmen bzw. bisher aktiven Mitgliedern, die passive Mitgliedschaft anzubieten.


1. passives Mitglied wurde Helmut Ruckh.


1992 wurde eine weitere Großanschaffung durchgeführt, ein Groß-Canadier für 7 Paddler wurde beschafft. Dies war auch nur möglich, weil die Stadt Friedrichshafen mit einem Zuschuss von
50 Prozent mitgeholfen hat. Wegen diesem Canadier musste das Bootshaus extra verlängert werden.

1993 wurde die schon lang angekündigte Ufer-Renaturierung durchgeführt. Diese Maßnahme hat aus heutiger Sicht die Qualität des Uferstückes aufgebessert. Für die Abteilung Kanu ist keine Benachteiligung eingetreten. Das in Patenschaft übernommene Naturschutzgebiet ist jetzt noch besser geschützt. Das anschließende Ufer des Freizeitgeländes hat dadurch ebenfalls wesentlich gewonnen.

Beim 40-jährigen Jubiläum 1993 sprach man von der geplanten und z. T. begonnenen Ufer-Renaturierung. In dem Protokoll von 1993 stand noch zu lesen: Wir müssen das Dach unseres Bootshauses sanieren.



Am 11. Oktober 1995 kam eine neue Nachricht über den Campingplatz in der Zeitung. Danach wäre nach einer Abdichtung und Auffüllung des gesamten Platzes eine weitere Nutzung möglich. Dies sollte bis zum Sommer des nächsten Jahres (1996) geschehen. Aufgrund dieser Nachricht haben wir uns sofort daran gemacht, unsere Pläne zu überarbeiten. Bei dieser Auffüllaktion wären unsere beiden Holzhäuser nicht mehr zu retten gewesen.

So wurde also der Bauantrag für ein neues Bootshaus gestellt. Zu dieser Zeit kam erschwerend dazu, dass die städtischen Förderrichtlinien einen Investitionsstop für zwei Jahre vorgesehen haben.


Am 3. April fand eine außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Von dem Abteilungsleiter wurde über das Bauvorhaben informiert, insbesondere, wie dieses Unterfangen auch finanziert werden kann. Mit Unterstützung der Stadt FN, dem Landessportbund und dem TSV-Hauptverein konnte eine machbare Finanzierung vorgelegt werden. Dass natürlich auch viel Eigenleistung erbracht werden muss, war allen Mitgliedern klar. Dem Projekt wurde einstimmig zugestimmt.


Wir haben uns zu einem Beton-Fertigbau entschieden, was die Bauzeit auch wesentlich reduziert hat.


Der Abbruch der beiden alten Holzhäuser fand am 15. Mai 1997 statt. Damit war der Platz für den Neubau frei. Leider war aber auch der Paddelbetrieb für ein Jahr nicht mehr möglich. Am 30. Juni kam vom Bauordnungsamt grünes Licht und die Genehmigung, uns an die Abwasserpumpstation anschließen zu dürfen.

Schon im Juli 1997 brachte ein Tieflader das gesamte Baumaterial. In wenigen Tagen war dann auch der Rohbau fertig gestellt. Jetzt waren die Mitglieder gefordert, den gesamten Innenausbau in Eigenarbeit auszuführen.


Eine kleine Episode dazu: Um natürlich Kosten zu sparen haben wir Blech-Fertiggaragentore beim Praktiker bestellt. Mussten danach feststellen, dass wir uns etwas vermessen hatten. Die Tore passten also nicht. Doch das war für unsere Mitglieder kein Problem, jedes Tor wurde kurzerhand auseinander genommen, ein Teil angeschnitten und wieder zusammengefügt.


Insgesamt wurden ca. 3500 freiwillige Arbeitsstunden erbracht!


Am 29. Oktober 1997 erhielten wir die Genehmigung vom Umweltschutzamt, den Zaun zu verlegen und haben damit einen neuen für uns günstigeren Zugang zum See erhalten.


Ein wesentlicher Meilenstein in der Geschichte der Abteilung war die Bootshauseinweihung am 20. Juni 1998. Von der Stadt Friedrichshafen kam Baubürgermeister Hornung, vom TSV der Präsident Albert Müller, der Präsident des BKR, Manfred Schweizer sowie die Vereinsleitungen der benachbarten Kanuvereine. Auch in der Zeitung war zu lesen, dass dieses neue Gebäude in Größe, Gestaltung und Farbgebung sich gut in die Landschaft einfügt.


Mit unserem neuen Bootshaus konnten wir uns auch 1998 erstmalig an den Ferienspielen der Stadt Friedrichshafen einbringen. Jedes Jahr in der Ferienzeit können Schüler die verschiedensten Sportmöglichkeiten ausprobieren. Unser Angebot wird immer gut angenommen, wir sind immer bis auf den letzten Platz ausgebucht.


Nicht nur auf dem Wasser, sondern seit 2000 auch bei der Fischbacher Fasnet ist die Kanuabteilung dabei. Dazu wird der Groß-Canadier zu einem schmucken Wikingerboot umgestaltet.
Jetzt 2006 ist unsere Abteilung 53 Jahre alt und wir haben 46 aktive Mitglieder.


Siegfried Allgaier





Wiederbeginn: 1976
Die erste Versammlung nach diesem Neubeginn fand am 13.01.1976 mit 9 Mitgliedern statt, Wahlleiter war damals wie so oft nachher noch, Albert Müller.


Das Wahlergebnis lautete:
Abteilungsleiter: Rolf Hörger
Schriftführer: Siegfried Allgaier
Kassierer: Alois Allgaier


Anwesende Mitglieder:
Alois Allgaier, Siegfried Allgaier, Kurt Beller, Karl Hörger, Rolf Hörger, Erich Knöbelspieß, Helmut Ruckh und Peter Weiß


Im Jahr 1986 wurde von der Jahreshauptversammlung beschlossen, 5 Pflicht-Arbeitsstunden von jedem Mitglied zu verlangen, Fehlstunden werden mit DM 10 je Stunde berechnet.


Am 11./12.04.1987 findet in Friedrichshafen erstmals der Deutsche Kanutag statt.
Das Jahr 1987 stand im Zeichen des Hochwassers. Das Gelände wurde stark beschädigt und konnte nur notdürftig befestigt werden.


1988 wird der erste Zweier-Wildwasser-Canadier angeschafft.


Am 05.01.1989 erhält Helmut Ruckh die silberne Ehrennadel des TSV Helmut Ruckh ist seit 1963 im TSV und seit 1965 in der Abteilung Kanu.


1989 konnte vom 13.-16.07. die 75-Jahr-Feier des TSV-Hauptvereins im Festzelt am TSV-Heim gefeiert werden.



Die ersten Diskussionen kamen auf, statt renovieren, eventuell was Neues zu erstellen.
Nur, der Kassenbestand war leider nicht ausreichend, auch wenn wir so viel wie möglich in Eigenarbeit leisten wollten.


Im Januar 1995 wurde bei der HV ein neuer Abteilungsleiter gewählt. Unser geschätzter bisheriger Abteilungsleiter Rolf Hörger konnte aus gesundheitlichen Gründen schon länger sein Amt nicht mehr voll ausüben. Sein Nachfolger wurde Siegfried Allgaier. Es gab nun auch einen regelmäßigen Paddlerhock, von den Mitgliedern gut angenommen findet er heute immer noch statt.

Bei der HV 1995 informierten wir die Mitglieder erstmals über den Plan eines Bootshausneubaus. Eine Renovierung kam nicht in Betracht, da die Kosten fast gleich hoch wären und wir bei einem Umbau nicht die ideale Raumgröße und zweckmäßige Zugänge erhalten könnten. Über einen zusätzlichen Baustein, die Hilfe des TSV, dem Sportbund und einem eventuellen Zuschuss der Stadt Friedrichshafen und unseren Eigenleistungen waren wir der Meinung, es schaffen zu können.


Am Freitag den 30. Juni 1995 stand eine für uns entscheidende Meldung in der Schwäbischen Zeitung: Amt will ehemaligen Campingplatz schließen. Was war geschehen: Es wurde festgestellt, dass weite Teile des beliebten Badeplatzes direkt unter der Erdoberfläche mit Schwermetallen und krebserregenden Stoffen verseucht sind. Davon betroffen ist auch unser Bootshausgelände. Wie die alten Fischbacher wussten, hatten hier Häfler Firmen nach dem Krieg ihren Müll abgekippt. Innerhalb einer Woche wurde der gesamte Platz gesperrt. Wir konnten jedoch unseren Bootsbetrieb weiter betreiben. Auf dem Rasen zu liegen war allerdings nicht mehr gestattet.

Nach langer schwerer Krankheit ist unser ehemaliger Abteilungsleiter und jetziger Ehrenabteilungsleiter, Rolf Hörger, am 3. Juli 1995 verstorben. Er ist uns nach wie vor unvergessen, allein durch seine aktive Arbeit und Liebe zum Verein hat er sehr viel für unsere Abteilung getan. Rolf Hörger war als 16-jähriger bei der Gründung der Paddelabteilung dabei. 1978 erhielt er die silberne Ehrennadel des TSV-Fischbach. Er hat sich auch stark für den Natur- und Landschafts­schutz eingesetzt. Auf seine Initiative hin übernahm unsere Abteilung 1986 für das angrenzende Gebiet (Seehag) die Patenschaft.